13. Februar 21

Ein paar neue Bilder aus der Schule von heute, unser Bau macht große Fortschritte, aber kommt gleichzeitig ins Stocken. Die Toiletten im unteren Bereich sind gefliest, bzw. werden fertig gefliest, Türrahmen sind gesetzt, die Türen kommen nächste Woche. 4 Klassenzimmer sind fertig und werden teilweise schon genutzt von den Klassen 6 bis 8. Die 8. Klasse hat letzte Woche dort ihre Probeexamen geschrieben, in 6 Wochen wird es ernst, die Abschluss-Examen stehen an. Die ersten 100 Tische und Bänke sind geliefert, der Lieferant hat uns sogar Reparaturmaterial zur Verfügung gestellt, was im Preis inbegriffen war, wie Lehnen, Sitzflächen und Tische, sowie Schrauben, Schlösser uvm. Vielen Dank an alle die zahlreichen Spender, die uns das möglich gemacht haben.

Leider sind die Baukosten für das Gesamtgebäude aus dem Ruder gelaufen, der Verfall des Kenya-Shillings hat uns bisher vor größeren "Verlusten" bewahrt, da wir deutlich mehr Gegenwert beim Tausch von Euros bekommen haben. Für die heimische Wirtschaft und das Bauwesen, ist das aber zum großen Problem geworden. Die Kosten für Baumaterial sind wirklich exorbitant gestiegen, nur ein Beispiel, ein LKW Sand kostete im März bei Bauplanung 3500 Ksh, jetzt 5.500 Ksh. Zusätzlich wird auf jeden LKW Baumaterial eine Steuer erhoben, die entlang den Straßen kontrolliert und erhoben wird, durch mobile "Steuereintreiber", die man getrost als "Wegelagerer" bezeichnen kann. Metall, was für Zwischendecken und Stützen verbaut wurde, ebenso für Fenster und Türen, hat sich seit März bis August verdoppelt. Somit muss unser Bauunternehmer deutlich zurückfahren, das investierte Geld ist aufgebraucht. Seit Erstellung des Angebotes im Januar, war natürlich mit dieser Entwicklung nicht zu rechnen und wir möchten und können ihn jetzt natürlich nicht auf das ursprüngliche Angebot festnageln. Das wäre nicht fair. Somit fahren wir jetzt erst einmal damit fort das Erdgeschoss fertig zu stellen, danach erfolgt der Bau des Wasserturmes, damit das Gebäude eine eigene Wasserversorgung hat.
Weiterhin haben wir ja im Blick, daß wir vor 2 Jahren 8 große Solarpanels erworben haben. Hier soll dann langfristig auch die Stromversorgung der Schule auf und in dem neuen Gebäude installiert werden. Wichtig schon deshalb, weil in Kenya, besonders in unserer Ecke regelmäßig der Strom ausfällt, nicht selten auch mal ein, zwei oder 3 Tage. In Zeiten wie jetzt, wo es sehr heiß und trocken ist, natürlich ein Dilemma, denn nach einem Tag ist kein Trinkwasser mehr vorhanden, da die Pumpe still steht. Nicht selten müssen wir dann für viel Geld den Trinkwasser-LKW kommen lassen der uns die Tanks füllt.
Also Ihr seht, viel Dinge warten auf uns, aber ich bin zuversichtlich und optimistisch, daß wir auch diese Herausforderungen stemmen, denn dieser Verein ist schon was ganz besonderes,
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende ins winterliche Deutschland
  
Januar 2021
Wieder einmal eine etwas andere Geschichte aus der Schule !
Am vergangenen Samstag hatten wir viele Eltern der 8. Klasse "eingeladen" mal etwas für uns zu tun. 22 von 36 sind gekommen und haben fleißig gearbeitet. Es wurden Türen gereinigt und gestrichen, Becher und Tassen der Kinder mal gründlich gereinigt, Die Waschplätze gereinigt und desinfiziert, Vorhänge der Büros und die Bettlaken der Babclass gewaschen, Klassenzimmer gereinigt, Feuerholz für die Küche gehackt und gestapelt uvm.
Zum Abschluss gab es ein Mittagessen zusammen mit den Kindern der 6. Klasse, die an diesem Samstag die Einzigen in der Schule waren, da die Lehrer an diesem Tag ein Meeting zur Auswertung der Test-Examen und Planung der kommenden Wochen hatten.
Solche Aktionen führen wir regelmässig durch und in der Regel kommen auch viele um dann zu helfen. Aber es ist hier wie auch in D, es kommen immer die Selben und es sind immer die Selben die man niemals sieht. Bei manchen ist es auch ok, da begründet mit Job oder kleine Kinder zu Hause die man nicht alleine lassen kann aber viele sind auch einfach nur faul und bequem, aber wir haben da unsere "Methode" weil kein Kenyaner es mag wenn er "geblamed" also blossgestellt wird. Nancy führt eine Liste und wer von den "geladenen Helfer" nicht da war, wird am Ende des Terms "liebevoll" namentlich im Elternnewsletter erwähnt. Abgesehen davon ist auch eine kleine Strafe von 500 Ksh zu bezahlen. Und siehe da, die Namensliste am Term-Ende wird kleiner.............
Weiter seht ihr eine schlechte Nachtaufnahme, aber das hat einen Hintergrund, unsere Lehrer sitzen in Zweiergruppen seit einer Woche jeden Abend von 6 bis 21.30 Uhr an den Computern und geben für jeden Schüler die Einzel-Ergebnisse der Test-Examen ein, da diese bis Freitag übermittelt sein muss. Tagsüber unmöglich die Server sind überlastet. Aber sie machen das auch mit einer Selbstverständlichkeit, wie wir es nicht kennen. Ich lasse einen Koch jeden Tag in der Schule, der für die Gruppe ein Abendessen zubereitet und serviert, so daß keiner hungrig nach Hause geht. Gerne würden sie auch länger machen, aber ab 22 Uhr ist auch in Kenya weiterhin die Ausgangssperre angeordnet.
 
29. Januar 2021
Hallo Ihr Lieben, mal eine etwas andere Geschichte von unserer Schule. Heute hat unser Hausmeister John, der Chairman unseres Welfare Fonds, zusammen mit Welfare-Kassiererin Veronica unser Reinigungsfrau Doreen besucht. Doreen musste am Montag mit ihrem kleinen Sohn ins Hospital, weil er hohes Fieber hatte. Auf der Fahrt ins Krankenhaus sind sie in einen Verkehrsunfall verwickelt worden, als ein Auto dem Tuktuk, in dem sie und ein weiterer Fahrgast saßen, die Vorfahrt genommen hat. Das Tuktuk fiel dabei um, der Fahrer und der andere Fahrgast zogen sich teils etwas schwerere Verletzungen zu und mussten stationär aufgenommen werden. Doreen und der Kleine hatten Glück, außer ein paar Schürfwunden und Prellungen und natürlich einem Schock, dürfen sie sich zu Hause auskurieren. Die Behandlungskosten von Doreen und dem Kleinen im Hospital wurden durch die NHIF übernommen, da alle unsere Angestellten diese Versicherung haben.
Viele Menschen in Kenya haben keine Krankenversicherung, bezahlen auch nicht die staatliche Versicherung NHIF, weil man meist nur als Tagelöhner arbeitet und man sich dann selbst kümmern muss. Diese NHIF deckt vieles auch nicht ab und wird vor allem nicht in jedem Krankenhaus akzeptiert. Medikamente oder Verbandsmaterial etc. bekommt man entweder im Krankenhaus mit, wenn nicht muss man sich diese selbst beschaffen und auch selbst bezahlen.
Hier kommen wir wieder zurück zum Anfang, unserem Welfare-Fonds für Mitarbeiter. Viele kleine Unternehmen, immer da wo mehrere Mitarbeiter zusammen arbeiten, gründen diese gerne einen Welfare. Bei uns gibt jeder Mitarbeiter, jeden Monat 200ksh seines Lohnes ab, diese Summe sende ich mit parallel mit den Löhnen direkt auf das Welfare-Konto, was durch das Welfare Komitee unterhalten wird. Diese Summe verdoppeln wir vom Verein monatlich so dass ca. 25000 KSH im Monat angespart werden. Mit dem Besuch heute bei Doreen übergaben Veronica und John 6000 KSH um sie zu unterstützen und als Beihilfe für Medikamente usw. Der Welfare schliesst auch Familienmitglieder ein im Falle von Unfall, Krankheit, oder Todesfall. Eine tolle Einrichtung und demnächst kommen 2 Herren aus dem Angestelltenkreis ebenfalls zu einer kleinen Sonderzahlung aus dem Welfare, denn beide sind Papa geworden und da gibt es natürlich auch Unterstützung, die kleinen "Windelscheisser" kosten auch Geld. Mittlerweile hat der Fonds rund 150.000 Kenyashilling angespart und ist für den hoffentlich nie eintretenden Ernstfall gewappnet.
Liebe Grüße aus dem heissen Kenya

18. Januar 2021
Montag, Beginn der Examenswoche, für die Klassen 1 bis 3 und 5 bis 7. Das Bildungsministerium will den Leistungsstand der Kinder wissen, nachdem sie ja 9 Monate pausiert hatten. Grundsätzlich nichts negatives, nur kam die Anordnung am Freitag Morgen, am Nachmittag hat die Examensabteilung die Aufgaben zum Download zur Verfügung gestellt, alle 6 Klassen (rund 210 Kinder) teilweise bis zu 5 Prüfungsfächer und Aufgaben im Umfang von bis zu 12 Seiten pro Fach. Heist für uns nun Ausdruck von rund 13500 Blättern, sortieren und klammern. Seit Freitag läuft der große Drucker im Dauerbetrieb, ein Satz Toner ist bereits durch und wir haben es gut aufgeteilt. So können wir heute beginnen und werden bis Freitag alles Examen geschrieben haben. Was machen nun grosse Schulen mit 1000 und mehr Kindern, die nicht einmal Drucker haben ? Unsere staatliche Nachbarschule hat in diesen Klassenstufen rund 160 Kinder, kein Internet, der Direktor musste den Download zu Hause machen und hat uns heute um Hilfe gebeten, aber wir müssen erst einmal unsere Klassen bedienen. Das ist Kenya !!
Gespannt lauschten die Kinder heute morgen, während dem Morgenappell den Anweisungen von Mr. Silas unserem Prüfungsleiter und stellvertretenden Headteacher, denn sie FREUEN sich, auf diese Prüfungen, nicht wie bei uns, wo man sich fürchtet oder stöhnt 😜

 

Anbei auch ein 2 Bilder unseres Neubaus, der ein wunderschönes blaues Dach bekommt, grosse Fortschritte macht, 2 Klassenzimmer benutzen wir zeitweise schon, langsam wird es Zeit Möbel zu ordern !!
 
 
6. Januar 2021
Ein gutes neues Jahr, an Euch "Eingesperrte" in Deutschland, aus dem "freien" Kenya.
Heute ging die Schule los, rund 300 Kinder sind da, am kommenden Montag kommen auch die Kleinen dazu aus Babyklasse und den beiden Vorschulklassen. Grosses Gewusel im Schulhof, es ist laut und einfach schön, das wieder zu hören und zu sehen. Lauter "Maskierte" die diszipliniert kamen und nach 2 Stunden einfach wieder Kinder waren, wenn ihr versteht was ich meine. Man ermahnt dann mal hier und da, aber wir lassen sie auch Kinder sein, ohne die Regeln zu beugen und es funktioniert.
Gestern bereits großer Elternsprechtag, mit vielen Dankesreden von Eltern, an uns und vor allem an EUCH, für die Unterstützung mit Lebensmitteln, im vergangenen Jahr. Viele waren sichtlich gerührt, was WIR ALLE für unsere Familien und Kinder geleistet haben. Von ein paar wenigen Kindern wissen wir, daß sie nicht mehr kommen werden und einfach Upcountry, wie es hier heisst, geblieben sind. Wir warten aber bis zur kommenden Woche ab, da ja viele verpatet sind, um auch die Paten informieren zu können.
Auf der anderen Seite waren gestern und heute rund 200 Eltern da, die nach Platz in unserer Schule gefragt haben. Einige Private haben nicht mehr aufgemacht oder sind pleite. Eine Herausforderung für die staatlichen Schulen. Wir haben noch einmal etwa 20 Kinder aufnehmen können, Kapazität hätten wir durch das neue Schulgebäude, was wir zum Teil ab kommender Woche schon in Betrieb nehmen können, genug, aber es müssen auch entsprechend Lehrer gefunden und eingestellt werden, aber auch da herrscht Mangel. viele wurden nicht mehr bezahlt und haben sich zum Teil beruflich neu orientiert. Und für uns ist das dann auch eine Frage der Finanzierung, mehr Kinder heißt ja nicht, daß alle sofort verpatet werden können !!
Liebe Grüße aus Ukunda. Markus

 

18. Dezember 2020
Gestern und heute "Weihnachtsausgabe" der Lebensmittelpakete. Dank Eurer vielen Spenden konnten wir das Paket gut füllen und die Familien sind happy. Ein paar Eindrücke von der Abholung....
Die Einkleidungsaktionen laufen seit heute langsam an, die Damen sortieren die neue Ware ein ein paar Kinder sind ja da, aber durch die lange Krankheitsdauer von Madame Veronica kommen eben viele erst im Januar dran. Diejenigen die Taschengeld zu Weihnachten geschickt haben, dieses wurde jeweils immer mit dem Lebensmittelpaket übergeben, Fotos dazu gibts nächste Woche, diese Woche ist einfach zu viel, auch der Neubau hält uns in Atem